Ruchenköpfe 1805 m
Am nächsten Morgen brach ich gegen acht Uhr am Rotwandhaus (1737 m) auf und wanderte ostwärts auf einem Pfad in leichtem Auf und Ab. Im Rückblick bietet sich eine schöne Sicht auf das etwas höher gelegene Rotwandhaus. An der Kümpflscharte (1695 m) verzweigt sich der Weg nach links zur Großtiefentalalm und nach rechts zum Spitzingsee. Ich wanderte jedoch leicht ansteigend geradeaus.
In diesem Abschnitt ist das Gelände bewaldet, sodass es wenig zu sehen gibt. An der nächsten Kreuzung ließ ich den Abzweig zur Auerspitze rechts liegen und wanderte nach links weiter zum markanten Brotzeitfelsen, einer riesigen Steinformation direkt am Fuß der westlichen Ruchenköpfe. Kletterer steigen von hier über einen Klettersteig hinauf, ich jedoch wanderte weiter ins Sointal hinab.
Bald ist das verlassene Bergwachthaus Soiern (1615 m) am Fuß der östlichen Ruchenköpfe erreicht, dessen Sitzbank zu einer Pause einlädt. Hinter dem Haus bietet sich ein Blick auf den tief unten liegenden Soinsee. Der Pfad zu den Ruchenköpfen zweigt indessen wenige Meter vor dem Haus ab. Er ist weder ausgeschildert noch markiert, aber durchgehend von unten bis ober sehr gut erkennbar. Er führt zunächst durch Wald, vorbei an einer vermeintlichen Absperrung, und kommt am unteren Ende der sogenannten Schnittlauchrinne raus. Diese steile, felsige Passage wirkt tatsächlich wie eine Gasse und ist zwar anstrengend, aber ungefährlich.
Oben flacht der Pfad allmählich ab und bald ist das Gipfelkreuz erreicht. Auf dem Gipfel der Ruchenköpfe (1805 m) eröffnet sich ein herrliches Rundumpanorama nach Norden zur Großtiefentalalm, nach Westen zur Rotwand bzw. Rotwandhütte und nach Süden weit hinein in die Tiroler Alpen. Das Plateau auf dem Gipfel bietet genügend Platz, um in Ruhe zu rasten und die Aussicht zu genießen. Anschließend stieg ich durch die Schnittlauchrinne wieder zum Bergwachthaus ab und wanderte weiter abwärts durch das Sointal, vorbei an der unbewirtschafteten Ruchenkopfhütte (1509 m), bis zum Soinsee.



